Bauen

Modernisieren im Bestand

Die energetische Sanierung der ​Lutherstraße 45 in Heidelberg-Neuenheim ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie die GGH ihre Klimaziele in Bestandsimmobilien umsetzt. Neben der Reduzierung des CO2-Ausstoßes und Energieverbrauchs stellte die GGH das Gebäude weitestgehend auf regenerative Energiequellen um und schuf neuen Wohnraum ohne zusätzliche Flächenversiegelung.

Bestandsimmobilien erfordern bei der Realisierung der Klimaziele maßgeschneiderte Lösungen. Die baulichen Voraussetzungen sind individuell sehr unterschiedlich. Faktoren wie Baujahr und Lage spielen ebenfalls eine Rolle. Alle Maßnahmen müssen auf die technische und wirtschaftliche Machbarkeit überprüft werden. 


Gedämmte Gebäudehülle

In dem 1962 errichteten Wohnhaus in der Lutherstraße 45 wurde die gesamte Gebäudehülle modernisiert. Die GGH baute neue isolierverglaste Fenster und eine neue Haustür ein, die weniger Wärme entweichen lassen. Die Fassade wurde mit einem integrierten Wärmeverbundsystem isoliert. Die Decke über dem vierten Stock wurde gedämmt. Der Dachstuhl wurde verstärkt und somit die statischen Voraussetzungen für die Installation einer Photovoltaik-Anlage geschaffen. 


Innen- und Außenansichten des modernisierten Mehrfamilienhauses.


Neue Energieträger

Im Keller legte die GGH einen Fernwärmeanschluss. Sobald der Wärmetauscher eingebaut ist, können der alte Gasheizungskessel entsorgt und alle acht Wohnungen mit klimafreundlicher Fernwärme versorgt werden. Die Stadtwerke Heidelberg sind zentraler Partner der GGH bei der Umsetzung des Projekts.Schon jetzt erzeugen die Stadtwerke Heidelberg die Fernwärme bis zu 50 Prozent klimaneutral und zu über 25 Prozent aus erneuerbaren Energien. Bis 2030 soll die Fernwärme weitestgehend CO2-frei geliefert werden. Auch bei der Warmwassergewinnung stellt die GGH die Lutherstraße 45 sukzessive von Gas- auf Elektroboiler um. 


PV-Anlage auf dem Dach 

Den Ausbau der PV-Anlagen auf den Dächern ihrer Immobilien hat die GGH den Stadtwerken Heidelberg übergeben. Mit dem so genannten "Mieterstrom-Modell" ermöglichen beide Partner in der Lutherstraße 45 eine nachhaltige Stromversorgung. Die GGH schuf die Voraussetzungen für den Bau einer PV-Anlage und stellte den Stadtwerken die Dachfläche zur Verfügung. Den Rest – den Einbau und die Wartung der PV-Anlage, den Anschluss an das Stromnetz und die Bereitstellung des Solarstroms vom Dach direkt an die Mieter im Haus – verantworten die Stadtwerke. Sobald diese die Solaranlage an das städtische Stromnetz angeschlossen haben, obliegt es den Mietern, in den Mieterstrom-Tarif der Stadtwerke zu wechseln.


Mehr Wohnraum

Indem die GGH das Dachgeschoss zu einer 70 Qua­dratmeter großen Wohnung ausbaute, konnte im Zuge der energetischen Sanierung zudem die Wohnfläche um rund 17 Prozent erweitert und Wohnraum für eine weitere Mietpartei geschaffen werden, ohne weitere Grundflächen zu versiegeln. 

Christian Böttger, Leiter des Technischen Bestandsmanagements der GGH, ist zufrieden mit dem Projektergebnis: „Durch die energetische Sanierung haben wir in der Lutherstraße 45 die Grundlage für ein modernes, klimafreundliches Wohnen für die nächsten Jahrzehnte geschaffen.“


10. Oktober 2023 | Fotos: GGH/Christian Buck