01.08.2025

Jahresabschluss 2024: Positive Ergebnisse und zukunftsweisende Investitionen

Die wichtigsten Kennzahlen (GGH-Konzern):

§  Bilanzsumme: 905,3 Millionen Euro (VJ: 848,3 Millionen Euro)

§  Anlagevermögen: 751,2 Millionen Euro (VJ: 691,1 Millionen Euro)

§  Eigenkapital: 152 Millionen Euro (VJ: 141,2 Millionen Euro)

§  Jahresüberschuss: 8,8 Millionen Euro (VJ: 5,8 Millionen Euro)

§  Cashflow: 19,2 Millionen Euro (VJ: 26,2 Millionen Euro)

§  Eigene Wohnungen: 7.351 (VJ: 7.370)

§  Durchschnittliche Nettokaltmiete: 7,85 Euro pro Quadratmeter (VJ: 7,05 Euro pro Quadratmeter)


Im Wirtschaftsjahr 2024 erzielten die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH) und ihre Tochtergesellschaft, die Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG), einen Jahresüberschuss von rund 8,8 Millionen Euro. Das sind rund drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr (5,8 Millionen Euro).

Der Anstieg zeigt eine positive wirtschaftliche Entwicklung und stärkt die finanzielle Basis der Unternehmen. Die Bilanzsumme des GGH-Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um 57 Millionen Euro auf 905,3 Millionen Euro gestiegen. Der Anstieg ist auf das um rund 63 Millionen Euro erhöhte Anlagevermögen zurückzuführen. Dies resultiert im Wesentlichen aus den Bau- und Grundstückskosten für das Konferenzzentrum (HCC), den Sanierungskosten für das FEZ, den Baukosten des Wieblinger Wegs, der Bautätigkeit auf der ehemaligen Konversionsfläche Hospital sowie weiteren Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen im Bestand. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag 2024 bei 19,2 Millionen Euro (VJ: 26,2 Millionen Euro). Das zum 31. Dezember 2024 ausgewiesene Eigenkapital des Konzerns beläuft sich auf 152 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote konnte zum Jahresende 2024 auf 16,79 Prozent erhöht werden und zeigt damit eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahreswert von 16,65 Prozent.

„Das zurückliegende Geschäftsjahr schließen wir trotz zunehmend schwieriger Rahmenbedingungen mit einem positiven Ergebnis ab. Dabei haben wir so viel zu tun, wie selten zuvor“, resümiert Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH und BSG. Der Konzern hat im Berichtsjahr umfangreiche Investitionen getätigt. Diese umfassten sowohl Baumaßnahmen für den Wohnungsbestand als auch Infrastruktur und Spezialprojekte. Der GGH-Konzern setzt bei seinen Investitionen auf eine duale Strategie: Zum einen auf Wachstum durch Neubauten, zum anderen auf die langfristige Erhaltung und Pflege des bestehenden Portfolios. 2024 wurden rund 35,7 Millionen Euro in Spezialimmobilien (Vorjahr: 59 Millionen Euro), 39,3 Millionen Euro in Neubauwohnungen (Vorjahr: 17,2 Millionen Euro) sowie etwa 21,6 Millionen Euro in die Modernisierung, Instandhaltung und Verbesserung des Wohnumfelds des Bestands (Vorjahr: 19,9 Millionen Euro) investiert. Damit hat die GGH in den zurückliegenden Jahren einen Großteil ihrer Wohnungen auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht, was Wohnqualität und Energieeffizienz betrifft. 

Mit ihren Projekten und Bauleistungen ist die GGH intensiv am Konversionsprozess im Heidelberger Süden beteiligt, überwiegend auf den Flächen des früheren Mark Twain Village (MTV) und dem ehemaligen US-Hospital in Rohrbach. Auf dem Hospital-Areal hat die GGH im Dezember 2024 die Rohbauarbeiten von 191 geförderten Wohnungen abgeschlossen, im MTV konnten im vergangenen Jahr 71 Wohnungen neu bezogen werden. Auf den Baufeldern im Westen des Konversionsgeländes haben die Aushubarbeiten der Baugruben begonnen, hier entstehen 122 Neubauwohnungen.

Die kleinteiligen Fassaden der insgesamt 19 Häuser verleihen dem Hospital-Areal Individualität und sind Teil des Quartierskonzepts. Foto: GGH/Buck

Die kleinteiligen Fassaden der insgesamt 19 Häuser verleihen dem Hospital-Areal Individualität und sind Teil des Quartierskonzepts. Foto: GGH/Buck

Bereits im Oktober 2024 feierte die GGH mit Projektpartnern, Handwerksfirmen und Gästen das traditionelle Richtfest für das Neubauprojekt am Wieblinger Weg. In unmittelbarer Nähe zum Neuenheimer Feld entstanden hier im vergangenen Geschäftsjahr 99 Wohnungen für Beschäftigte des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD).

Verzinkte Wendeltreppen auf den Rückseiten der Neubauten am Wieblinger Weg verbinden die Stockwerke miteinander. Foto: GGH/Buck

Verzinkte Wendeltreppen auf den Rückseiten der Neubauten am Wieblinger Weg verbinden die Stockwerke miteinander. Foto: GGH/Buck

Darüber hinaus erbrachte der Konzern bau- und immobilienbezogene Dienstleistungen für die Stadt sowie deren Gesellschaften und Stiftungen. Hierzu gehören die Sanierung der Stadthalle Heidelberg, die Fertigstellung des Heidelberg Congress Centers (HCC) sowie die umfassende Sanierung und Modernisierung des ehemaligen Forschungs- und Entwicklungszentrums (FEZ) der Heidelberger Druckmaschinen AG.

Klimaschutz vor dem Hintergrund sozialer und wirtschaftlicher Verantwortung

Im Berichtsjahr entwickelte die GGH zudem mit der Technischen Universität München (TUM) ein gemeinsames Forschungsprojekt mit unterschiedlichen Sanierungsstrategien zum Erreichen der CO2-Neutralität unter Berücksichtigung des Performance Gap sowie der Wirtschaftlichkeit mit Fokus auf den sozialen Wohnungsbau. Dafür wurden an sieben baugleichen Häusern der GGH im Quartier Pfaffengrund unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. Die GGH hat sich im Rahmen des Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB) des Landes Baden-Württemberg und ihrer eigenen Unternehmensstrategie 2035 zur Mitwirkung an dem Modernisierungsprojekt bereit erklärt, das ein Förderprojekt des SDB ist.

„Als Gesellschaft innerhalb des Konzerns Stadt Heidelberg fühlen wir uns den Klimaschutzzielen der Stadt verpflichtet und leisten bereits seit Jahren einen aktiven Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Gleichzeitig müssen wir Klimaschutz so ausgestalten, dass er auch für Haushalte mit unterem und mittlerem Einkommen bezahlbar ist“, so Peter Bresinski. Entscheidend sei eine kluge Auswahl an Instrumenten, die zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen und keine hohen Folgekosten haben. „Es muss nicht immer der Top-Standard sein, der viel kostet. Die Auswahl der Maßnahmen erfolgt technologieoffen und sollte in der Breite den höchsten Nutzen bringen. Durch das Modellprojekt im Pfaffengrund erhoffen wir uns weitere Erkenntnisse sowie zukunftsfähige und nutzerfreundliche Lösungsansätze“, kündigt Bresinski an.

Die baugleichen Zeilenhäuser im Vordergrund sind Bestandteil des gemeinsamen Forschungsprojekts der TU München und der GGH. Foto: GGH/Christian Buck

Die baugleichen Zeilenhäuser im Vordergrund sind Bestandteil des gemeinsamen Forschungsprojekts der TU München und der GGH. Foto: GGH/Christian Buck

Bestandsbewirtschaftung

Wie in den vergangenen Jahren erfüllte die GGH ihren Auftrag, breiten Schichten der Bevölkerung bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Der Bestand an eigenen Wohnungen liegt im Jahr 2024 bei 7.351 Wohneinheiten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl leicht gesunken, da Bestandsobjekte verkauft wurden. Die durchschnittliche Wohnungsmiete der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft beträgt 7,85 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Mietspiegelmiete liegt rund 36 Prozent höher bei 10,67 Euro pro Quadratmeter. Rund 65 Prozent ihrer Wohnungen vermietete die GGH für weniger als acht Euro pro Quadratmeter.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 394 Wohnungen gekündigt. Dies entspricht einer Fluktuation von 5,4 Prozent (Vorjahr: 5,1 Prozent). Die Gesamtleerstandsquote lag zum 31. Dezember 2024 bei 1,48 Prozent (Vorjahr: 1,21 Prozent) und ist damit seit Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau.

Der Geschäftsbericht 2024 ist online verfügbar unter: https://www.ggh-heidelberg.de/de/unternehmen/konzern-in-zahlen