12.11.2024

Jahresabschluss 2023: Stabilität in herausfordernden Zeiten

Die wichtigsten Kennzahlen (GGH-Konzern):

§  Bilanzsumme: 848,3 Millionen Euro (VJ: 814,4 Millionen Euro)

§  Anlagevermögen: 718,7 Millionen Euro (VJ: 655,8 Millionen Euro)

§  Eigenkapital: 141,2 Millionen Euro (VJ: 134,4 Millionen Euro)

§  Jahresüberschuss: 5,8 Millionen Euro (VJ: 10,2 Millionen Euro)

§  Cashflow: 26,2 Millionen Euro (VJ: 30 Millionen Euro)

§  Eigene Wohnungen: 7.370 (VJ: 7.332)

§  Durchschnittliche Nettokaltmiete: 7,05 Euro pro Quadratmeter (VJ: 7 Euro/qm)


Im Wirtschaftsjahr 2023 erzielten die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH) und ihre Tochtergesellschaft Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG) einen Jahresüberschuss von rund 5,8 Millionen Euro (Vorjahr: 10,2 Millionen Euro). Die Bilanzsumme des GGH-Konzerns hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 33,9 Millionen Euro auf 848,3 Millionen Euro erhöht. Dies resultiert aus dem Anstieg des Sachanlagevermögens (Wohn- und Gewerbeimmobilien) um rund 62,9 Millionen Euro. Dem gegenüber steht die Abnahme der Forderungen und liquiden Mittel um 30,1 Millionen Euro. Die Abschreibungen liegen im Berichtszeitraum bei 15,6 Millionen Euro. „Trotz eines herausfordernden Marktumfelds haben wir im vergangenen Wirtschaftsjahr alle wesentlichen Planziele erreicht. Wir sind mit dem Jahresergebnis daher zufrieden“, resümiert Geschäftsführer Peter Bresinski.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Gesamtjahr 2023 beträgt 26,2 Millionen Euro nach 30 Millionen Euro im Vorjahr. Das zum 31. Dezember 2023 ausgewiesene Eigenkapital des Konzerns beläuft sich auf 141,2 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote zum Jahresende 2023 erreichte mit 16,65 Prozent am Gesamtkapital nahezu den Wert von 16,5 Prozent zum 31. Dezember 2022.

Der Konzern hat im Berichtsjahr umfangreiche Investitionen getätigt. Diese umfassten sowohl Baumaßnahmen für den Wohnungsbestand als auch Infrastruktur und Spezialprojekte. Der GGH-Konzern verfolgt bei den Investitionen eine duale Strategie, die sowohl auf Expansion durch Neubauten und externe Projekte als auch auf die nachhaltige Pflege des bestehenden Portfolios abzielt. 2023 wurden rund 59 Millionen Euro in Spezialimmobilien sowie 13,9 Millionen Euro in Neubauwohnungen und rund 19,9 Millionen Euro in die Modernisierung, Instandhaltung und Wohnumfeldverbesserung des GGH-Bestandes investiert. Seit Beginn ihrer Strategie 2015 im Jahr 2007 hat die GGH mehr als 306 Millionen Euro für Modernisierungen aufgewendet. Damit hat sie einen Großteil ihrer Wohnungen auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht, was Wohnqualität und Energieeffizienz betrifft. 

Mit ihren Projekten und Bauleistungen ist die GGH intensiv am Konversionsprozess im Heidelberger Süden beteiligt, überwiegend auf den Flächen des früheren Mark Twain Village (MTV) und dem ehemaligen US-Hospital in Rohrbach. Dieses Quartier setzt in den Bereichen Energie, Mobilität und Städtebau auf zukunftsweisende Konzepte, die teilweise deutschlandweit einmalig sind. Insgesamt entstehen im Hospital-Quartier 600 neue Wohnungen in unterschiedlichen Preissegmenten. Die GGH ist für die Baureifmachung des Geländes zuständig und baut dort selbst rund 250 geförderte Wohnungen sowie die Quartiersgarage am Rande des autofreien Areals. Im Berichtsjahr wurde auf dem Hospital-Areal mit dem Bau von 191 geförderten Wohnungen begonnen.

Die Entwicklung des MTV mit insgesamt 1.200 Wohneinheiten, Gewerbeflächen und sozialen Infrastruktureinrichtungen trägt ebenso dazu bei, den Wohnungsmarkt in Heidelberg zu entlasten. Der GGH-Konzern engagiert sich als Gesellschafter der MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG mit einem Anteil von 45,28 Prozent an der Schaffung sozialverträglichen Wohnraums auf Konversionsflächen. Er übernimmt zudem die Vermietung der Wohnungen und bringt seine immobilienwirtschaftliche und bauliche Expertise über Geschäftsbesorgungsverträge bei der Entwicklung und Verwaltung der Liegenschaften ein, womit er zusätzliche Umsatzerlöse erwirtschaftet. 2023 wurden auf dem Baufeld B2 im Norden des Areals 71 Wohnungen und eine Gewerbeeinheit fertiggestellt. 

Darüber hinaus erbringen die GGH und die BSG bau- und immobilienbezogene Dienstleistungen für die Stadt sowie deren Gesellschaften und Stiftungen. Diese umfassten im Berichtsjahr unter anderem die Sanierung der Stadthalle Heidelberg, den Neubau des Heidelberg Congress Center (HCC) sowie die umfassende Sanierung und Modernisierung des ehemaligen Forschungs- und Entwicklungszentrums (FEZ) der Heidelberger Druckmaschinen AG.

Bestandsbewirtschaftung

Wie in den vergangenen Jahren erfüllte die GGH ihren Auftrag, breiten Schichten der Bevölkerung bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Der Bestand an eigenen Wohnungen stieg im Jahr 2023 um 38 auf 7.370 Wohneinheiten. Der Anteil der GGH an allen Mietwohnungen in der Stadt belief sich damit auf rund 15 Prozent. Die durchschnittliche Wohnungsmiete der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft lag im Berichtsjahr bei 7,05 Euro pro Quadratmeter. Rund 80 Prozent ihrer Wohnungen vermietete die GGH somit für weniger als acht Euro pro Quadratmeter.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 375 Wohnungen gekündigt. Dies entspricht einer Fluktuation von 5,1 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent). Die Gesamtleerstandsquote lag zum 31. Dezember 2023 bei 1,21 Prozent und ist somit im Vergleich zum Vorjahr (1,38 Prozent) erneut gesunken. „Die Zahlen bestätigen die ungebrochen hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Mit unserer Unternehmensstrategie 2035 wollen wir daher unseren Bestand erweitern und mithilfe unseres Konzeptes für mehr Miet- und Flächengerechtigkeit noch stärker die Haushalte unterstützen, die wirklich darauf angewiesen sind und für eine gerechtere Nutzung des vorhandenen Wohnraums sorgen. Zusätzlich werden wir mit unserer Klimastrategie das ökologische Engagement der GGH ausweiten“, so Bresinski.

Der Geschäftsbericht 2023 ist online verfügbar unter: https://www.ggh-heidelberg.de/de/unternehmen/konzern-in-zahlen