
Bauen
Gutes Konzernergebnis trotz schwieriger Rahmenbedingungen
Die GGH und ihr Tochterunternehmen, die Bau- und Servicegesellschaft mbH (BSG), befinden sich wirtschaftlich weiterhin auf einem stabilen Wachstumspfad. Der Jahresüberschuss des GGH-Konzerns lag nach dem Geschäftsjahr 2022 bei rund 10 Millionen Euro (Vorjahr: 9 Millionen Euro). Davon beträgt der Gewinn der GGH rund 6 Millionen Euro.
Die Bilanzsumme des GGH-Konzerns hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 85,4 Millionen Euro erhöht. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg des Sachanlagevermögens und der liquiden Mittel. Das Sachanlagevermögen betrifft insbesondere Wohn- und Gewerbeimmobilien. Den Herstellungskosten für Modernisierungen, Neubauten sowie den Anschaffungskosten von Grundstücken in Höhe von insgesamt 58,6 Millionen Euro stehen Abschreibungen von 15,6 Millionen Euro gegenüber.
„Wir sind mit dem Jahresergebnis sehr zufrieden. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und das Knowhow unserer Mitarbeiter ermöglichen es uns, unseren sozialen Auftrag trotz schwieriger Rahmenbedingungen aus eigener Kraft zu erfüllen. Dennoch wird das Marktumfeld, in dem wir uns befinden, zunehmend kritischer. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist ungebrochen, die Inflationsrate ist auf einem Rekordniveau, und die Zinsen sind deutlich angestiegen. Hinzu kommen regulatorische Vorgaben, die das Bauen von bezahlbarem Wohnraum deutlich erschweren und verteuern“, resümiert Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH und BSG.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat der Konzern im Berichtsjahr umfangreiche Investitionen getätigt. Diese umfassten sowohl Baumaßnahmen für den Wohnungsbestand als auch Infrastruktur- und Spezialprojekte. 37 Millionen Euro flossen in Spezialimmobilien, 21 Millionen Euro in Neubauerstellung sowie 2,1 Millionen Euro in Modernisierungsmaßnahmen. 15 Millionen Euro wurden in die Instandhaltung von Bestandsimmobilien investiert. Die stabile Erlössituation ermöglicht es dem Konzern, weiterhin auf hohem Niveau in den Wohnungsbestand zu investieren. Für die Instandhaltung und Modernisierung wurden im Berichtsjahr 31,43 Euro pro Quadratmeter aufgewendet.
„Um als Unternehmen auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben, müssen wir unser Eigenkapital stärken.”
Peter Bresinski, Geschäftsführer GGH und BSG

Quartiersentwicklung im MTV schreitet voran
Die Kapazitäten der GGH werden zurzeit überwiegend für den Wohnungsbau im Mark Twain Village (MTV) eingesetzt. Dort realisiert die MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG rund 1.200 Wohnungen mit Gewerbeeinheiten und sozialer Infrastruktur. Die GGH verantwortet mit der Familienheim Heidelberg die Geschäftsführung und wird mehrere Hundert Mietwohnungen in ihren Bestand übernehmen. In der Waldparksiedlung auf dem Boxberg hat die GGH im Berichtsjahr zudem zwei Mehrfamilienhäuser mit 48 Wohneinheiten angekauft, die zum 1. Januar 2023 in die Vermietung der GGH übergegangen sind.
Das zum 31. Dezember 2022 ausgewiesene Eigenkapital des Konzerns beläuft sich auf 134,4 Millionen Euro und stellt einen Anteil von 16,5 Prozent am Gesamtkapital dar. Die Abnahme der Eigenkapitalquote im aktuellen Berichtszeitraum um 0,26 Prozentpunkte von 16,76 Prozent auf 16,5 Prozent ist vor allem auf Investitionen in laufende Projekte und die Aufnahme von Darlehen zurückzuführen.
Im Jahr 2022 verzeichnete der GGH-Konzern einen Anstieg des Cashflows. Mit einem aktuellen Wert von 26,6 Millionen Euro übertraf dieser das Vorjahresergebnis von 22,3 Millionen Euro. „Es ist auch weiterhin notwendig, den Cashflow auf hohem Niveau zu halten, um unsere Investitionsfähigkeit zu sichern. So können wir uns erfolgreich an die wandelnden Marktbedingungen anpassen. Wir bleiben unserer Unternehmensstrategie treu, den Wohnungsbestand der GGH bis 2035 auf 9.500 Einheiten zu erhöhen. Dabei verfolgen wir konsequent die Ziele unserer Klimastrategie. Angesichts der immensen Bau- und Energiekosten müssen wir jedoch regelmäßig unsere Ziele überprüfen und immer wieder Lösungen für unsere Neubau- und Modernisierungsprogramme entwickeln. Um als Unternehmen auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben, müssen wir auch unser Eigenkapital stärken. Dazu zählen das Bauträgergeschäft, angemessene Mieten unter Wahrung der sozialen Verantwortung sowie die sorgfältige Bewertung unserer Ausgaben mit Fokus auf ein profitables Wachstum unseres Unternehmens“, so Bresinski.
Große Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum
Derzeit beträgt der Anteil der 7.332 Wohnungen der GGH an allen Mietwohnungen in der Stadt rund 17 Prozent. Die durchschnittliche Wohnungsmiete der GGH lag im Berichtsjahr bei 7 Euro pro Quadratmeter. Die Nachfrage nach bezahlbarem und qualitativ hochwertigem Wohnraum in Heidelberg ist ungebrochen hoch und die Leerstandsquote der GGH so niedrig wie noch nie. Marktbedingt lag diese zum 31.12.2022 bei 0,37 Prozent (27 Wohnungen). Hiervon wurden 19 bereits nach dem Jahreswechsel weitervermietet; die übrigen acht Wohnungen wurden modernisiert. Die PDF-Version des Geschäftsberichts 2022 ist finden Sie hier.
Jahresabschluss 2022 in Zahlen

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10. Oktober 2023 | Fotos: GGH/Christian Buck; Thilo Ross